Urs Pfenninger

Direktor Adelboden-Frutigen Tourismus

Adelboden – Ein abwechslungsreiches und modernes Skigebiet für Jung und Alt

Urs Pfenninger

Direktor Adelboden-Frutigen Tourismus
Urs Pfenninger ist studierter Historiker und Politikwissenschaftler, seit 3 Jahren ist er Tourismusdirektor in Adelboden-Frutigen. Er bringt Adelboden auf die medial-touristische Landkarte. Gleichzeit versucht er übergeordnete und branchenstärkende Projekte und Kooperationen zu initialisieren. Für Urs ist der Kontakt mir den Gästen ganz besonders wichtig. Tourismus heißt für ihn Menschen zusammenbringen und Begegnungen zu schaffen.
Hallo Herr Pfenninger
Die Wintersaison ist in vollem Gange, genügend Schnee und Traum Wetter. Viele Gebiete hatten zu Beginn des Winters etwas Schneeprobleme, was sich dann aber Später auch legte. Wie blicken Sie bis jetzt auf die Saison zurück? Sind Sie zufrieden?

Wir konnten am 27. November 2015 starten und seither durchgehend Skifahren. Es wurden mehr Saison-Abonnemente verkauft als im vergangenen Jahr und die Zahl der Gäste liegt im Fünf-Jahresschnitt. Wir dürfen also zufrieden sein!

Ihre internationalen Adelbodener Skitage feierten diese Saison 60-Jähriges Jubiläum. Der AUDI FIS Ski World Cup lockt jedes Jahr aufs Neue viele Tausend Zuschauer an den Chuenisbärgli. Eine Wahnsinns Stimmung herrscht während dieser Zeit. Können Sie uns etwas von den Anfängen erzählen? Wie hat alles angefangen?

Die Geschichte der Internationalen Adelbodner Skitage ist geprägt von Hochs und Tiefs, von sportlichen Höhepunkten und dem Ringen mit dem Wetter. Sie entwickelte sich vom einfachen Skirennen zu einem der größten und publikumsstärksten Anlässe im Skizirkus. Man schrieb das Jahr 1956, als der frischgebackene Kurdirektor Dr. Fred Rubi seine ehemaligen Konkurrenten zu den ersten Internationalen Adelbodner Skitagen einlud. 36 Fahrer in Pullovern, Wollmützen und Keilhosen traten vor 2.000 Zuschauern zum ersten Rennen unter diesem Titel an. Gewonnen wurde das Rennen überraschend vom Japaner Chiharu Igaya vor Tom Corcoran aus den USA. Den zweiten Slalom am nächsten Tag gewann der Schweizer Georges Schneider. Seither gab es in der Geschichte der Skitage viele Höhepunkte und dramatische Momente. Etwa 1958, als erstmals Österreicher am Start waren. 1967 wurde das Rennen erstmals als FIS Weltcup durchgeführt, womit der Grundstein für den Riesenslalom Klassiker gelegt war. 1968 musste das Rennen am Samstag wegen eines Schneesturms abgesagt werden. Die Fahrer nahmen es gelassen – sie lieferten sich eine Schneeballschlacht und halfen den 160 Funktionären die Piste für den Sonntag rennbereit zu machen.

©Urs Pfenninger

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60 Jahre so ein Top Event auf die Beine zu stellen ist keine leichte Aufgabe. Häufig gibt es Hochs und Tiefs. Welches war einer Ihrer persönlich schönsten Momente?

Als es im vergangenen Jahr am Slalom Sonntag dicht schneite und wir mit einer Absage des Rennens rechnen mussten. Plötzlich gab es einen Wolkenriss, es hörte auf zu schneien und zehn Minuten später startete man bei blauem Himmel und Sonnenschein.

210 km international ausgezeichnete Pisten stehen zur Verfügung, Adelboden-Lenk im Berner Oberland ist eines der Größten und attraktivsten Schneesportgebiete der Schweiz. Mehrere Teilgebiete stehen zur Verfügung. Wie unterscheiden sich die verschiedenen Gebiete?
Betelberg und Elsigen-Metsch sind ausgesprochene Familiengebiete.

Betelberg und Elsigen-Metsch sind ausgesprochene Familiengebiete. Letzteres ist traditionsgemäß eines der am frühsten öffnenden Gebiete – bereits Mitte November. Tschentenalp gilt als der Genuss- und Kulturberg, Engstligenalp als Freerider- und Tourenskigebiet mit Öffnungszeiten bis Anfang Mai inkl. grösstem Fondue-Iglu. Und schließlich das Herzgebiet von Adelboden-Lenk mit Silleren-Hahnenmoos-Bühlberg-Metsch. Ab dieser Saison sind auch die Weltcuphänge des Chuenisbärgli dank eines neuen Sessellifts perfekt angebunden.

In welchem der Teilgebiete sind Sie am liebsten unterwegs, wenn Sie einmal Freizeit haben? Lieber auf Ski oder Snowboard?
©Urs Pfenninger

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Ich bin Ski- und Tourenfahrer. Allerdings auch Schneeschuhläufer, Schlittler und Winterwanderer. Es kommt also immer auf den Tag an.

In so einem großen Skigebiet steht nicht nur das Ski fahren auf den Pisten an erster Stelle. Was für Alternativen werden den Wintersportlern geboten?

Winterwandern ist groß angesagt! Auch Schlittenfahrten oder Schneeschuhwanderungen sowie Freeriden oder Tourenfahren. In allen Gebieten gibt es ein breites Angebot an abwechslungsreichen und kulinarischen Hütten und Restaurants, das vom Aussichtsrestaurant über den urig-gemütlichen Beizli bis hin zu coolen Schneebars reicht.

Für viele Ski und Snowboard Fahrer gehört die passende Portion Aktion aufjedenfall dazu. Wie sieht es mit dem Freeriden aus? Gibt es ausgewiesene Routen?

Es gibt in jedem Teilgebiet Freeride-Routen, je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad man möchte.

Es gibt in jedem Teilgebiet Freeride-Routen – je nachdem, welchen Schwierigkeitsgrad man will.

INFOBOX

©Lukas Allenbach ©Lukas Allenbach

Im Skigebiet Adelboden warten 210 km toppräparierte Pisten auf Anfänger und auch Könner. Über 70 modernen Transportanlagen, über 110 km Winterwanderwege und Aktivitäten wie Langlaufen, Schneeschuhlaufen, Schlitteln und Hundeschlittenfahrten sorgen für perfekte Abwechslung. Im Skigebiet und im Ort finden wir gemütliche Berggasthäuser, urige Skihütten und Schneebars für die perfekte Einkehr. Mit dem Fondue-Iglu und dem Iglu-Festival auf der Engstligenalp werden Träume in Eis und Schnee geboten.
Was wir nicht verpassen sollten – „Chuenis bei Nacht“ – jeweils Freitag vom 5. Februar bis 4. März: Nachtskifahren und als Höhepunkt des Abends gibt es eine einzigartige Laser- und Schneesportshow. Am 21. Februar findet das traditionelle „Horäschlittä-Rennä“ statt. Am 12. und 13. März gibt es das Iglu-Festival auf Engstligenalp und schließlich am 2. und 3. April die Ski-Chilbi.
Ein absoluter Geheimtipp: Gondelbahn und Berghaus Tschentenalp haben jeweils von Mittwoch bis Samstagabend bis 22 Uhr geöffnet. Wunderbare Grill- und Käsespezialitäten und ein eigens gebrautes Hausbergbier warten auf die anspruchsvollen Gäste.

Infos: www.adelboden.ch

Der Gran Masta Park ist sicherlich eine der beliebtesten Attraktion im Skigebiet. Was wird den Wintersportlern dort geboten? Welche Events finden im Park diese Saison noch statt?

Der G.M.P. begeistert die Freestyle-Community seit über einem Jahrzehnt. Geboten werden: Kicker, Rails und andere kreative Obstacles für alle Könnerstufen. Drinks und Verpflegung zu vernünftigen Preisen, gute Stimmung und Musik gibt es jeden Tag. Am 5. und 6. März ist „Old School Day Nr.10“ mit DJ Funky Soulsa angesagt – zwei Tage des Wahnsinns. Dann am 19. März „Until Sunset“, gefolgt von „20 Jahre G.M.P“ – ein großes Fest mit alten Freunden am 26. März. Schließlich am 1. – 3. April das „Bagjump Weekend“ und die Adelboden-Lenk „Ski-Chilbi“, am 10. April ist das Saison-Finale.

Sie haben in letzter Zeit viel investiert in das Skigebiet. Was haben Sie genau alles erneuert oder ganz neu eröffnet? Gibt es für die nächste Saison schon neu geplante Projekte?

Diese Saison fand eine eindrückliche Erneuerungstrilogie ihren Abschluss: vor zwei Jahren die neue Kombi-Bahn (mit Gondeln und Sesseln an derselben Anlage) nach Hahnenmoos, dann letztes Jahr die neue 10er Gondelbahn „StandXpress“ von Lenk direkt ins Herz des Skigebiets und auf diese Saison die Anbindung des Chuenisbärgli und damit der Weltcup-Pisten ans Skigebiet dank der neuen Sesselbahn aufs Höchsthorn.

Würden Sie sagen eine der Pisten die wir nicht verpassen dürfen ist die Weltcup Abfahrt? Oder wo sehen Sie eher die Pisten-Highlights? Persönliche Lieblingspiste?

Die Weltcuppiste runter zu fahren ist definitiv ein Adrenalin-Kick den man nicht verpassen sollte. Carverfans kann ich die Abfahren nach Aebi oder am Bühlberg empfehlen. Pisten mit Panoramablick inklusive gibt es an der Metsch. Die gute alte Buckelpiste am Luegli, mag ich sehr.

Zum Abschluss…. Was gefällt Ihnen am besten an der Skiregion Adelboden? Wie verbringen Sie Ihren Perfekten Skitag?

©Urs Pfenninger

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Je nach Saison, die ersten Powder-Schwünge im November auf Elsigen-Metsch sind kaum zu toppen. Naja, vielleicht noch ein Skitag Anfang Mai auf der Engstligenalp bei Schneeverhältnissen wie mitten im Winter. Der perfekte Skitag beginnt bei mir früh mit ersten Schwüngen im neuen Tiefschnee, gelegentlicher warmer Schokolade und mittags ein schmackhaftes Essen mit einem guten Tropfen Wein, Sonne und Panoramasicht inklusive. Bevorzugt mit lieben Menschen!

Vielen Dank für das Interview!
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