Marc Digruber
Der österreichische Skirennläufer Marc Digruber im Interview
in Ihrer näheren Verwandtschaft gibt es noch zwei weitere Skirennläufer. Würden Sie sagen, dass der sportliche Erfolg im Blut Ihrer Familie liegt? Immerhin waren auch Ihr Großonkel und seine Schwester erfolgreich…
Ich denke nicht, dass sportliche Erfolge erblich veranlagt sind- es ist aber durchaus so, dass wenn du sportbegeisterte Familienangehörige bzw. Verwandte hast, du schon als Kind früh in diese Thematik schnuppern kannst und sehr früh über Leistungsport und demnach auf Erfolg und Niederlage erfahren kannst, was durchaus prägend für die eigene sportliche Karriere sein kann .
Schon als Kind wollte ich professioneller Schifahrer werden, demnach hat sich auch meine sportliche und schulische Laufbahn entwickelt. Nach der Volksschule, habe ich die MD-Schihauptschule Lilienfeld besucht und anschließend die Handesschule TZW Waidhofen/Ybbs welche ebenso den Schwerpunkt auf den Leistungssport legt. Seit ich denken kann, war es mein großer Traum Weltcuprennen zu fahren und am Stockerl zu stehen und daran werde ich auch weiterhin festhalten.
Der vierte Platz in Val dÌsere (FRA) aus der Vorsaison (2016/17)- trotz eines schweren Fehlers im ersten Durchgang ist es mir gelungen im zweiten Lauf eine absolute Topleistung zu erbringen und somit sehr viele Plätze gut zumachen.
Das Thema Verletzung ist immer präsent, im Moment sind auch in meinen Team zwei Athleten verletzt und können das Training nur eingeschränkt wahrnehmen. Als Spitzensportler ist man sich seinem täglichen Risiko durchaus bewusst, man muss aber versuchen dieses Risiko auszublenden, denn sonst blockiert man sich selbst. Durchaus kann man sich im Vorfeld bewusst vorbereiten, sowohl körperlich als auch mental, ein Restrisko bleibt aber immer bestehend.
Der Stammsitz meines Fanclub ist in meiner Wohngemeinde Frankenfels, demnach gibt es einen sehr intensiven und regemäßigen Austausch mit dem Fanclub sowohl persönlich als auch per WhatsApp, Facebook und co. Ein persönlicher Austausch mit meinen Fans, vor allem vor bzw. nach der Saison ist mit mir persönlich ein großes Anliegen auch hinsichtlich der Nachwuchsförderung in meinem Ort.
INFOBOX
©Marc Digruber
Seine Erfolge im Kurzüberblick:
Platzierungen im alpinen Skiweltcup
Debüt im Weltcup: 14. November 2010
Gesamtweltcup: 55. (2015/16)
Slalomweltcup: 16. (2015/16)
Kombinationsweltcup: 38. (2010/11)
Der persönliche Austausch ist mir am Wichtigsten. Natürlich ist dies während der Rennsaison oft schwierig, aber dennoch möglich. Ich versuche aber insbesondere nach der Saison und auch davor regelmäßige Treffen und Gespräche zu suchen. .
Zum einen sind zwei unterschiedliche Durchgänge an einem Tag zu fahren- du musst zwei Topläufe schaffen und demnach muss es dir gelingen dich zweimal hintereinander zu fokussieren als auch ein Top-Setup zu finden, nur dann kann man vorne dabei sein. Beim Slalom braucht es sehr flinke Beine, die Durchgänge sind oft lange und man muss vor allem im zweiten Durchgang alles geben um sich zu steigern.
Viel Mut aufbringen, sich nicht unterkriegen lassen und stets an seinen Träumen festhalten! Es ist wichtig, dass man den Glauben in die eigenen Stärken und Fähigkeiten nicht verliert!
Für mich ist dies ein ganz wichtiger Faktor- im Spitzensport brauchst du nicht nur das perfekte Material und extremes Können, sondern auch ein perfektes Umfeld, sprich Menschen die an dich und deine Stärken glauben und alles dafür geben, dass man an seinen Träumen festhalten kann, das beginnt bei dem Trainer-und Therapeutenstab, bei der Familie, dem Freundeskreis, deinem Fanclub und Fans aber auch bei deinen Sponsoren und Partner. Ohne diese Menschen wäre ein Sport auf diesem hohen Niveau nicht möglich.
Das restliche Jahr steht ganz im Rennfokus- es sind bis zum Jahreswechsel drei Weltcupslaloms geplant und da gilt es für mich alles zu Geben um beste Ergebnisse zu erzielen. Ziel für heuer ist ein Stockerlplatz und für diesen Traum möchte ich schon vor Weihnachten alles geben.