Stefan Häusl
Ein Freerideprofi der Weltspitze spricht über seine Erlebnisse
Sie sind ein Profi auf den Brettern und fahren in der Königsdisziplin, dem Freeriden, in der Weltspitze mit. Aber jede Karriere fängt einmal klein an. Wie sind Sie zum Freeriden gekommen?
Gut, wie so viele Österreicher habe ich im Alter von drei Jahren das Skifahren begonnen. Danach schlug ich, als Kind einer sehr sportlichen Familie, die Rennfahrer-Karriere ein. Zu dieser Zeit war das die einzige Form des Skifahrens in Österreich. Da ich verletzungsbedingt mein Rennfahren stoppte, absolvierte ich die Ausbildung zum staatlichen Skilehrer und zum Skiführer. Als ich den Arlberg zum ersten Mal erleben durfte, habe ich mich direkt ins Geländefahren verliebt. So kam ich in die Skiakademie St. Christoph und wurde Ausbilder für staatliche Skilehrer. Doch das Fahren abseits der Piste zog mich immer mehr an und mit Freunden erforschte ich das neue Thema Freeride. Dies fand ich so spannend, dass ich mein ganzes Leben darauf ausrichtete. Und da bin ich nun ;-)
Ich komme auch auf dem Snowboard die Pisten runter, aber auf Ski macht es mir einfach viel mehr Spaß. Und Skifahren kann ich einfach zu gut, deshalb bin ich nur auf Ski unterwegs. Sorry an alle Snowboarder.
Oh ja, ich bin schon lange draußen unterwegs. Ich versuche jedoch die Lifte viel zu nutzen, denn auf diese Weise komme ich höher rauf und da sind für mich meist die spannendsten Abfahrten.
Das meiste organisiere ich am vorherigen Tag. Wetter, Ausrüstung, wohin, mit wem, Lawinen Lagebericht, … Und dann früh aufstehen, damit man nach hinten Zeitreserven hat.
Der emotionalste Stopp ist in Fieberbrunn, der lustigste in Alaska und der spannendste ist in Verbier. Und die zwei anderen (Andorra und Chamonix) machen auch sehr viel Spaß. Es ist jedes Jahr eine super Zeit auf der Freeride World Tour. Ich freu mich wieder total.
Die zweimalige Befahrung des Albonakopfes in Stuben am Arlberg. Der Berg ist so schön steil und so spannend; einfach ein tolles Erlebnis war das.
Ja, absolut. Vor allem, wenn ich in Bereichen bin, die sehr weit weg sind von der Zivilisation. Die Rettungskette kann dort sehr lang sein. Daher versuche ich dies bewusst in mein Risiko einfließen zu lassen.
INFOBOX
In St.Anton am Arlberg warten 350 km markierte Abfahrten für jedes Können, vom Anfänger bis hin zum Profis gibt es einen jeweils darauf abgestimmten Pistenspaß. Sportliche Herausforderungen finden wir in den Funparks, Carving Areas oder permanenten Rennstrecken. Viele gemütliche Treffpunkte sorgen für Vergnügen und schaffen eine schöne Abwechslung. 97 moderne Bahnen und Lifte bringen alle Wintersportler sicher nach oben. St.Anton ist nicht nur ein Pistenparadies für Ski- und Snowboardfahrer: Freerider, oder diejenigen, die es noch werden wollen, werden Ihr persönliches Highlight in St. Anton finden. Dank der guten Liftverbindungen lassen sich viele, schöne Freeride Linien bequem erreichen. Das spart Zeit und Kraft. So kann das Tiefschneevergnügen direkt losgehen. Mit kleinen Aufstiegen lässt sich ein noch viel größeres Gebiet erreichen, wo keine Wünsche offen bleiben.
Infos: www.stefanhausl.com/
Zum Glück hatte ich noch keine ernsthafte Verletzung. Ich mache das schon seit über 12 Jahren ziemlich extrem und blicke da schon etwas mit Stolz zurück. Ausschließlich Glück kann es dann auch nicht sein. Es sagt mir doch, dass ich ganz gut planen kann. Klopfe auch Holz.
Ich war schon an vielen Plätzen der Erde zum Skifahren (Argentinien, Australien, Kanada, USA, Russland, Südkorea, Japan, Norwegen, Schweden, Andorra, … und in den Alpen natürlich – das war jetzt mal ein guter Grund um darüber nachzudenken). Alaska sticht da allerdings sehr hervor. Dieser Trip war der eindrücklichste.
Ich versuche sehr viel ins gleiche Gebiet zu gehen. Bei mir ist es St. Anton am Arlberg. Je mehr ich dort unterwegs bin, desto besser kenne ich den Schneedecken Aufbau und desto sicherer kann ich Spaß haben. Und es gibt dort noch sooooo viel zu erforschen.
Einen Podestplatz bei der Freeride World Tour und viel Schnee und viel Spaß.